Wenn einer eine Reise tut...

…dann kann er meistens viel erzählen. Schön wenn es schöne Bilder und Erlebnisse sind, unangenehm wenn gesundheitliche Probleme dafür sorgten, nur das Hotelzimmer von Innen „genießen“ zu können… Die beste Vorsorge, damit Ihnen das nicht passiert ist eine gut sortierte Reiseapotheke.

Bereits 4 Wochen vor dem Urlaubsantritt sollte der erste „Reisecheck“ durchgeführt werden. Müssen laufend Medikamente eingenommen werden, so sollte bereits jetzt für den Urlaub vorgesorgt werden. Darüber hinaus gibt es in den Apotheken so genannte Checklisten, was alles in eine sinnvoll ausgestattete Reiseapotheke gehört. Anhand dieser Liste können die Bestände zuhause gesichtet – Ablaufdaten beachten! – und bei Bedarf erneuert bzw. ergänzt werden. Wir beraten dabei gerne individuell für Ihre Reise, abhängig von der Art des Urlaubs sowie natürlich dem Urlaubsziel.

Impfpass beim Besuch in Ihrer Apotheke nicht vergessen! Für Fernreisen  bleibt dann noch genügend Zeit, Impfungen nachzuholen wenn nötig. Manche Länder schreiben gewisse Impfungen wie z.B. Gelbfieber vor, um überhaupt einreisen zu können bzw. sollte man nur gut geschützt gegen Typhus oder Cholera durchwandern. Neben den typischen „Reiseimpfungen“ Hepatitis A und B darf auch nicht auf die Auffrischung der „heimischen“ Impfungen gegen Diphterie, Tetanus, Polio, Pertussis vergessen werden.

Für die Malariaprophylaxe geben tropenmedizinische Institute gerne Auskunft über den jeweiligen aktuellen Gefährdungsgrad des Reiseziels bzw. welches Malariamedikament für diese Region am besten wirkt. Auch die Frage der Prophylaxe – Beginn der Einnahmen vor Reiseantritt – oder nur „Stand by“-Medikation -Mitnahme des Medikaments und Einnahme bei Bedarf- muss geklärt werden.

Ein Insektenschutz speziell für tropische Quälgeister , meist mit dem Wirkstoff DEET, ist auf alle Fälle anzuraten, ebenso der Kauf dieser Produkte in Österreich: Produkte aus dem Urlaubsland können mitunter schwere Nebenwirkungen hervorrufen.

Häufiges Thema bei Reiseberatungen ist unsere Verdauung. Wer leicht unter Reisedurchfall leidet, sollte bereits einige Tage vor Reiseantritt seiner Darmflora etwas Gutes tun. Präparate mit einer möglichst breiten Anzahl von verschiedenen Darmbakterien werden am besten 1 Woche vor dem Urlaub und noch die ersten Tage am Urlaubsort eingenommen. Damit – und mit der altbekannten Regel „cook it, peel it or forget it“ – erspart man sich meist die Einnahme stärker wirksamer Medikamente, welche man für den Notfall dennoch mit sich führen sollte. Loperamid bekämpft zwar nicht die Ursachen, hilft jedoch die Busrundreise oder den längeren Heimflug zu überstehen. Bessern sich die Symptome zuhause nicht, so sollte auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden.

Das glatte Gegenteil davon, die Verstopfung, kann genauso unangenehm werden. Fremdartige Lebensmittel, zuwenig Flüssigkeitszufuhr oder schlicht die Aufregung legen gerne den Darm ebenso lahm wie unhygienische Sanitäranlagen. Für einen entspannten Urlaub eignen sich leicht dosierbare Abführmittel wie Bisacodyl oder Natriumpicosulfat, deren planbarer Wirkeintritt von ca. 8 Stunden nach der Einnahme auch das Urlaubsprogramm nicht unterbricht.

Wer seine Haut liebt der schützt sie. Sonnenschutz und Aftersun-Präparate sollten auf den Hauttyp und den Urlaubsort abgestimmt werden – da tut gute Beratung not. Auch ein Spray oder Salbe gegen Sonnenbrand sollten nicht im Reisegepäck fehlen, sie helfen darüber hinaus meist auch bei kleinen Verletzungen oder Brandwunden. Entzündungshemmende Mittel gegen leichte Verkühlungen, Ohrentropfen für Wasserratten, Nasen- und Augentropfen gegen zu kalte Klimaanlagen, ein keines Verbandspaket mit Desinfektionsmittel und eine Sportsalbe gegen Prellungen und Verstauchungen  - dann kann nichts mehr schief gehen!

Wichtig: Am Urlaubsort angekommen, gehört die Reiseapotheke richtig gelagert, am besten im Hotelzimmer bzw. zumindest im Schatten wenn sie mitgeführt werden muss.

Bon voyage und kommen Sie gesund und erholt wieder zurück!

Ihre Mag. Irina Schwabegger-Wager