APOTHEKE ZUM AUGE GOTTES

 
Mag. pharm. G. Libowitzky KG

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Samstag: 7:45 bis 12:15 Uhr

 

Thymian

Thymian gilt als eine der wichtigsten Arzneidrogen zur Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Bronchitis oder Keuchhusten und ist eine gut dokumentierte Pflanze aus der Familie der Lippenblütengewächse mit ungefähr 215 verschiedenen Arten, von der die Blätter und Blüten verwendet werden.
Die Artenvielfalt ergibt sich aus der unterschiedlichen Zusammensetzung der Inhaltsstoffe, die wiederum von den Wuchsbedingungen an den verschiedenen Standorten abhängig sind.
Wenn wir vom Arzneithymian sprechen, so meinen wir Thymus vulgaris, wobei manchmal auch das Kraut des Feldthymians verwendet wird, besser bekannt als Quendel (Thymus serphyllum).
Quendel wirkt wie Thymian, nur schwächer und finden wir häufig an Feldrändern und eher trockenen, sandigen Standorten.
Thymian schmeckt nicht nur gut, sondern wirkt vor allem auf die Atemwege schleimlösend und auswurffördernd.
Seine Inhaltsstoffe sorgen für eine schnellere Bewegung der feinen Härchen (Zilien) in der Lunge, wodurch Sekret besser abgehustet werden kann.
Gleichzeitig wirkt er entspannend und krampflösend auf die Bronchialmuskulatur.
Und das macht er sehr gut – Untersuchungen haben gezeigt, dass der Thymian gleich stark wirksam ist wie Bromhexin, ein beliebtes Hustenmittel, und das sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen.

Thymiansirup und ein so genannter Thymianfluidextrakt, welcher in Säften, Tropfen oder Pastillen entweder allein oder in Kombination mit anderen schleimlösenden Pflanzen verwendet wird,  sind sicher die beliebtesten Arzneiformen.
Er ist auch beliebter Bestandteil zahlreicher Hustenteemischungen, wo er sich in Gesellschaft mit Malvenblüten, Königskerze, Eibisch, Süßholz oder Anis befindet.
Auch ein Thymianbad verschafft Linderung bei Erkältungskrankheiten und macht die Bronchien frei – dafür gibt es einerseits fertige Badezusätze oder man bereitet einen Thymianteeaufguss und gibt diesen ins Badewasser. Den Aufguss bereitet man ganz einfach: 30g Thymiankraut mit 1liter kochendem Wasser übergießen, 10 bis 15 Min. stehen lassen, abseihen und ins Badewasser gießen.
Vorsicht: Bei fieberhaften Zuständen ist das Baden nicht erlaubt, es könnte den Kreislauf zu sehr belasten.

Weitere Anwendungsgebiete ergeben sich hauptsächlich durch sein ätherisches Öl, welches je nach Herkunft unterschiedlich zusammengesetzt ist und sowohl für seinen aromatischen Duft als auch für seine Heilkräfte verantwortlich ist. Dieses besitzt eine hohe antimikrobielle Wirkung gegen Bakterien, Viren und Pilze und wirkt ähnlich gut wie gebräuchliche Antibiotika.
Anwendungsgebiete für das ätherische Öl reichen von Akne über Angina, Entzündungen im Mund-Rachenraum und schlechter Mundgeruch bis hin zu Ohrentzündungen, Pilzinfektionen und Virusinfektionen, um nur einige zu nennen. Zusammen mit Salbeitinktur finden wir Thymianöl auch in Mundspülungen und Pinselungen gegen Entzündungen und Geschwüre im Mund-Rachenraum.


Der wichtigste Inhaltsstoff Thymol zeichnet sich durch eine hohe antiseptische Aktivität aus, übrigens keine „neue“ Entdeckung: schon die alten Ägypter verwendeten Thymian zur Einbalsamierung ihrer Toten.

Thymianöl ist natürlich auch in den bereits erwähnten Tropfen oder Säften für die innerliche Anwendung enthalten, kann aber auch äußerlich angewendet werden in Form von Salben, Tinkturen oder Einreibungen. Ein altes Hausmittel zur Bekämpfung von Gliederschmerzen, Rheuma Hexenschuss und Weichteilentzündungen ist das Einreiben mit Opodeldok, einer seifen- und kampferhältigen Gallerte. Im Arzneibuch ist Opodeldok unter "Gallerta saponata camphorata" beschrieben: Schweineschmalz wird mit Natriumhydroxid verseift, und Campher, Ammoniak, Rosmarinöl und Thymianöl zugesetzt.

Auch in der Duftlampe kann man Thymianöl verwenden – gemeinsam mit Zitrone oder Weißtanne z.B. klärt es die Raumluft und befreit sie von bis zu 70% der Keime. (Tipp für die Erkältungszeit). Jedoch Vorsicht! Das stark hautreizende Öl darf niemals pur auf Haut oder Schleimhäute aufgetragen werden und eignet sich nicht für Kleinkinder und Schwangere. Generell gilt für Säuglinge und Kleinkinder Vorsicht bei stark riechenden Substanzen, wenn sie im Bereich der Nase aufgetragen werden, sie können einen Stimmritzenkrampf auslösen.
Daher sollte auch in der Duftlampe eher der Zitronenthymian, der auch Kinderthymian genannt wird verwendet werden.

Verdauungsfördernde Wirkung

„Kuchlkraut“ nennt ihn der Volksmund, weil er in der Küche wirklich vielseitig eingesetzt werden kann: ob Fleisch- und Wildgerichte, Kartoffeln, Gemüse oder Nudelgerichte – all diesen Speisen verleiht er seine aromatische Würze, egal ob frisch oder getrocknet verwendet. Und er hilft auch bei der Verdauung all dieser Köstlichkeiten, wirkt gut gegen Blähungen, löst Krämpfe im Magen-Darmbereich und hilft bei Durchfall.

Mag. Irina Schwabegger-Wager



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