APOTHEKE ZUM AUGE GOTTES

 
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Samstag: 7:45 bis 12:15 Uhr

 

Spitzwegerich

Er trägt den würdigen Titel „König der Wegränder“ und wurde völlig zurecht 2014 zur Heilpflanze des Jahres gewählt – der Spitzwegerich. Oft wächst er vielerorts eher unbemerkt, war und ist dadurch aber auch stets zur Stelle, wenn man ihn braucht. Der Spitzwegerich zählt zu den bekanntesten und vielseitigsten Arzneipflanzen und das bereits seit der Antike, wurden dem Wegerich doch heilende, ja magische Kräfte nachgesagt. Der griechische Arzt Pedanios Dioskurides, der berühmteste Pharmakologe des Altertums und Verfasser der Materia medica, einer Arzneimittellehre in 5 Bänden, welche über 1000 Arzneimittel enthält, empfahl bei Fiebererkrankungen in Wasser und Wein bereits gekochte Spitzwegerichwurzeln, und auf Grund seiner vielfältigen Anwendungen wird  er im Volksmund auch Spießkraut, Lungenblattl, Schlangenzunge oder Heilwegerich genannt.
Wissenschaftlich belegt ist seine reizlindernde und entzündungshemmende bei Katarrhen der oberen Luftwege. Seine Blätter enthalten Stoffe, die einen schützenden Film über die entzündete Schleimhaut in Mund und Rachen legen. So mindern sie den Hustenreiz, besonders im Anfangsstadium einer Erkältung, wenn der Husten noch trocken und besonders lästig ist. Vorteilhaft dabei ist, dass der Spitzwegerich nicht das Abhusten von Schleim behindert – im Gegensatz zu synthetischen Hustenmitteln gegen Reizhusten, die diesen dämpfen.

Die hustenreizstillende Wirkung ist im sogenannten Fluidextrakt am ausgeprägtesten, der als Bestandteil in Hustensäften, Sirupen bzw. Lutschpastillen zu finden ist. Vor allem Kinder lieben ihn wegen seines guten Geschmacks. Spitzwegerichsaft lässt man am besten langsam im Mund zergehen, so bringt er auch Linderung bei Heiserkeit und Halskratzen.


Als Tee schmecken Spitzwegerichblätter alleine etwas bitter, daher finden wir ihn gerne in Teemischungen mit anderen Schleimdrogen, wie z.B. Eibischblatt und Königskerze.

Sebastian Kneipp sagte über den Spitzwegerich: „Wie mit Goldfäden näht der Spitzwegerich den klaffenden Riss zu.“ – daher gilt er seit jeher als gute Pflanze für die Wundbehandlung von Verletzungen und Tierbissen. Dazu kann man den frischen Saft der blühenden Pflanze auf Insektenstiche geben oder man kaut kurz die gereinigten Blätter und legt sie auf – dadurch gehen Juckreiz und Schwellung zurück.
Zur Wundversorgung gibt es heute sicher probatere Mittel, aber bei Insektenstichen ist er sehr zu empfehlen, da er ja meistens sofort zur Hand ist durch seine weite Verbreitung
Auch als Nahrungsmittel macht er eine gute Figur: die jungen Blätter schmecken köstlich im Salat, die älteren bereitet man am besten als Spinat zu.

Untersuchungen im Labor belegen antibiotisch wirkende Inhaltsstoffe – Spitzwegerichsaft schimmelt im Gegensatz zu anderen Pflanzensäften wenig oder gar nicht – sowie auch eine gewisse leberschützende Wirkung, zu der es aber bis dato noch keine aktuellen klinischen Studien gibt – man darf gespannt sein.

Mag. Irina Schwabegger-Wager



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