APOTHEKE ZUM AUGE GOTTES

 
Mag. pharm. G. Libowitzky KG

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Wenn die Blase weint...

Kaum zu glauben, aber der Harnwegsinfekt zählt eigentlich zu den typischen (Spät-)sommerkrankheiten.

Da es Bakterien  gerne feucht und warm mögen, bietet ihnen sowohl die Badezeit als auch der Wetterwechsel optimale Bedingungen, sich einzunisten und zu vermehren – warmes Wetter, feuchte Badebekleidung, die nicht sofort gewechselt wird, und oftmals das Auskühlen der Unterleibsregion bei warmen Wetter durch zu langen Aufenthalt im Wasser oder abends Sitzen auf einem kalten Stein genügen oft schon, um sich eine Blasenentzündung „einzufangen“.

Der Harnwegsinfekt (HWI) gilt zwar als typische Frauenkrankheit –Frauen erkranken aufgrund ihrer mit knapp 5cm wesentlich kürzeren Harnröhre rund viermal häufiger daran als Männer- jedoch nähert sich auch ihr Erkrankungsrisiko mit steigendem Alter dem der Frauen an.

Darüber hinaus ist der HWI als zweithäufigste Infektionskrankheit ein weit verbreitetes Problem. Rund 50 bis 70% aller Frauen haben zumindest einmal in ihrem Leben eine Blasenentzündung, bei bis zu 10% dieser Frauen nimmt sie einen chronischen Verlauf.

Daher ist es besonders wichtig, sich im Falle des Falles rasch Rat zu holen und etwas dagegen zu unternehmen, damit aus einer unkomplizierten Entzündung, welche nur Harnröhre und Blase betrifft und bei guter Therapie komplikationslos ausheilet keine komplizierte Verlaufsform wird, bei der es bis zu einer Nierenbeckenentzündung kommen kann.

Erste Anzeichen

Treten typische Symptome wie häufiger Harndrang mit Schmerzen und Brennen beim Harnlassen auf und beschränken sich diese auf den unteren Harntrakt, so kann von einer unkomplizierten Blasenentzündung ausgegangen werden, bei der einer Selbstmedikation für eine Dauer von 5 Tagen nichts im Wege steht. Zeigt sich innerhalb einer Woche keine Besserung, sollte ein Arztbesuch folgen. Risikogruppen wie Schwangere, Diabetiker, Kinder und Männer gehören sofort zum Arzt, ebenso ärztlich abgeklärt gehören Alarmzeichen wie Verfärbungen oder Blutbeimengungen des Urins, sehr starken Schmerzen mit aufsteigendem Charakter, Fieber über 38°C oder immer wiederkehrenden Infektionen. Zwar heilt eine Vielzahl von Infekten spontan von selber wieder ab, jedoch verspricht eine frühzeitige Antibiotikagabe wesentlich bessere Heilungsraten. Für ein schnelleres Abklingen der entzündungsbedingten Schmerzen sorgt die Gabe von Schmerzmitteln wie z.B. Ibuprofen.

Pflanzliche Hilfen

Eine alleinige Therapie mit pflanzlichen Hilfen kann nur bei einem beginnenden bzw. unkomplizierten Harnwegsinfekt empfohlen werden. Die wichtigste allgemeine Empfehlung dabei lautet ausreichendes Trinken, mindestens 2 Liter Flüssigkeit pro Tag. Jedoch auch bei Einnahme von Antibiotika ist eine ergänzende Durchspülungstherapie sinnvoll, welche auch nach Absetzen des Antibiotikums noch 4 Wochen fortgesetzt werden sollte.


Dabei leisten Teemischungen aus Goldrutenkraut, Ackerschachtelhalmkraut, Hauhechelwurzel oder Orthosiphonblätter sowie Petersilie, Wacholderbeeren oder auch Liebstöckel gute Dienste. Sie zählen wie Brennnessel, Goldrute und Birke zu den sogenannten wassertreibenden Pflanzen, regen die Nierentätigkeit an und führen so zu einer vermehrten Ausscheidung und damit Verminderung der Keime. Verwendet werden sie hauptsächlich in Form von Nieren- und Blasenteemischungen in Arzneibuchqualität. Bei der Auswahl sowie individuellen Zusammensetzung beraten wir sie gerne.

Heilpflanzen wie Bärentraubenblätter, Kapuzinerkresse oder Meerrettichwurzel hingegen wirken hauptsächlich harnwegsdesinfizierend.  Sie nimmt man am besten gleich bei den ersten Anzeichen eines Infektes bis zu einem maximalen Zeitraum von 4 – 6 Wochen in Form von pflanzlichen Dragees zu sich. Eine eventuelle Verfärbung des Harns durch die Bärentraubenblätter ist ungefährlich.

Vorbeugen

Wer unter immer wiederkehrenden Infekten leidet, sollte zu Cranberry- oder Preiselbeerprodukten greifen. Cranberrys oder Moosbeere und Preiselbeere besitzen  sehr ähnliche wertvolle Inhaltsstoffe, von denen das Antioxidans Proanthocyanidin  für den anti-adhäsiven Effekt dieser Früchte verantwortlich ist. Dadurch können sich Bakterien nicht an der Blasenwand festsetzen, sondern werden beim nächsten Harnlassen ausgeschieden.

Diese Eigenschaft und ihre gute Verträglichkeit nutzt man vor allem in der Prävention (Flitterwochen – „Honeymooncystitis“!), da auch bei einer Langzeiteinnahme keine unerwünschten Wirkungen auftreten.

Wer also zu Harnwegsinfekten neigt, sollte sich angewöhnen, die Blase so oft und vollständig wie möglich zu entleeren und den Harn nicht zurückzuhalten, da sich Keime in zurückgehaltenem Urin leider sehr gut und sehr rasch vermehren können. Vermeiden Sie kalte Füße und wechseln Sie nach langen Aufenthalten im Wasser die feuchte Badebekleidung sofort nach dem Schwimmen – die Blase wird es ihnen danken!

Gute Besserung und einen schönen Herbst wünscht
Mag.pharm. Irina Schwabegger-Wager



 



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