Isländisch Moos

Zugegeben – dieses Moos wächst nicht im hohen Norden, sondern habe ich  in unserer wunderschönen Blockheide beim Spazierengehen entdeckt - dort begleitet es einen auf Schritt und Tritt. Es ist zwar nicht pharmazeutisch verwendbar, jedoch besticht es durch seine Weichheit und ist mit seinem satten Grün eine Wohltat für das Auge. Einen zumindest Namensvetter finden wir jedoch sehr wohl in der Apotheke – das Isländische Moos. Botanisch gesehen eine Flechte  - und damit nicht mal verwandt mit den Moosen -  finden wir die Isländische Flechte oder Moos vor allem in den arktischen Gebieten der nördlichen und südlichen Hemisphäre bzw. in gemäßigteren Gebieten im Gebirge, wo es als Delikatesse gilt, vor allem für Rentiere.

Es sind hauptsächlich die Schleimstoffe, die sie zu einer wertvollen „Hustenpflanze“ machen und die Flechtensäuren, welche für den typisch bitteren Geschmack sorgen. Säfte oder Lutschpastillen mit Isländisch Moos bringen wohltuende Linderung vor allem bei Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum und dem damit oft verbundenen und lästigen trockenen Reizhusten. Auch die antibiotischen Eigenschaften der Flechtensäuren und die immunstimulierende Wirkung der Schleimstoffe tragen dazu bei, dass sich Symptome wie Mundtrockenheit, belegte Zunge, Heiserkeit und entzündete Schleimhäute rasch wieder beruhigen.

Isländisch Moos kann einerseits kalt angesetzt werden, dabei bleibt der bittere Geschmack durch die Flechtensäuren weitgehend erhalten. Nach 1-2 Stunden Stehzeit abseihen  und nur mehr kurz zum Sieden erhitzen. So verarbeitet regt Lichen islandicus die Verdauungssäfte an und kann  auch bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden eingesetzt werden. Will man ein weniger bitter schmeckendes Hustenmittel, so wird für 1 Tasse Tee 1TL Isländisches Moos mit kochendem Wasser übergossen und nach 10 Minuten Ziehzeit abgeseiht.

Mag.pharm. Irina Schwabegger-Wager